Nun ist mein Jahr auf dem Islandpferdehof von der Waydbrink auch schon wieder zu Ende, doch ich bin sehr froh, dass ich mein freiwilliges ökologisches Jahr hier machen durfte!
Als ich letztes Jahr im September angekommen bin, wurde ich von allen freundlich aufgenommen und die derzeitige Praktikantin, Rica, hat mir alles rund um den Hof gezeigt. Am ersten Tag ging es dann auch gleich los, und Rica hat mich mit auf die tägliche Runde genommen und mir meine Aufgabenbereiche gezeigt. Am Nachmittag habe ich ein bisschen bei Josis Reitunterricht zugeschaut. Dabei wurde ich dann schon etwas nervös, denn ich konnte längst nicht so gut reiten, wie die vielen Reitschüler. In meiner Freizeit bin ich immer mal wieder geritten, aber ich hatte jetzt keine guten Reit- /Fachkenntnisse und auf Isis bin ich auch noch nie geritten.
Doch das war alles halb so schlimm, denn wenn man bereit ist Neues zu lernen, sich auf die Pferde einzustellen und auch Kritik oder andere Vorschläge anzunehmen, kann man hier viel lernen und reiterlich große Fortschritte machen.
Josi hatte mir dann zwei Pferde zugeteilt, welche ich immer mal reiten durfte und auf denen ich Unterricht bekommen habe.
Es begann auch gerade die Phase, wo die vierjährigen Wallache von Josi longiert und eingeritten werden sollten. Diese Arbeit mit den Pferden war auf jeden Fall neu für mich. Ich fand es toll, dass Josi auch mich dabei eingebunden hat, denn vor allem bei der Arbeit mit so jungen Pferden konnte ich sehr viel lernen. Nicht nur über die Pferde, sondern auch über mich, was meine Körpersprache für einen Einfluss auf die Pferde hat…
Nach einer Weile habe ich auch bei Josis Mutter, Christine von der Waydbrink, Unterricht erhalten. Sie hatte eine etwas andere Vorgehensweise wie Josi, welche ich aber auch sehr interessant fand. Und so hatte ich auch bei Frau Waydbrink ein kleines Projekt mit einer lieben Stute.
Josi hatte mir eine Stute anvertraut, um die ich mich kümmern durfte. Diese Stute war auf einmal sehr schreckhaft und musste, so hatte man das Gefühl, erst einmal wieder Vertrauen zu einer Person aufbauen. Da nun der lange Winter kam, hatte ich viel Zeit mich mit ihr zu beschäftigen. Dabei ist sie mir auch echt ans Herz gewachsen und ich hatte viele schöne Momente mit ihr bis zum Ende meines FÖJ.
Als Josi im wohlverdienten Urlaub war, haben Nati und ich die Arbeit auf dem Hof gut gemeistert bekommen. Auch wenn die Tage im Winter kurz sind und es auch mal über mehrere Tage regnet, kann man trotzdem viel Spaß haben und mit guter Kleidung kann man jedem Wetter trotzen. Außerdem gibt es immer viele gemütliche Abende im Häuschen mit dem ganzen Team und vielen Freunden.
Das tägliche Reiten und der Unterricht verlagern sich dann größtenteils in die Reithalle und umso mehr freut man sich, wenn der Frühling kommt und man wieder viel draußen reiten kann. Die Jungwallache haben den Winter über auch große Fortschritte gemacht.
In der Zeit bekam ich noch eine schöne Fuchsstute zugeteilt, die dann zu meinem absoluten Lieblingspferd geworden ist.
Des Weiteren rückte das „Fest der Sinne“ auch immer näher. Wir haben eine Quadrille eingeübt, welche zum Schluss auch richtig gut geklappt hatte. Das „Fest der Sinne“ war schon ein Höhepunkt für mich und auch gleichzeitig eine Ehre mit in der Quadrille reiten zu dürfen.
Im Frühling gab es auch wieder einen großen Herdenaustrieb, was immer schön anzusehen ist, wenn die Pferde im rasenden Galopp an einem vorbeipreschen.
Wenn mal ein Pferd verletzt war, was übers Jahr verteilt zum Glück nicht allzu oft vorkam, gehörte es auch mit zu meinen Aufgaben, mich um das Pferd zu kümmern und täglich die Medikamente zu verabreichen. Das Vorgehen bei den unterschiedlichen Verletzungen und den anschließende Heilungsprozess fand ich persönlich immer sehr interessant.
Bald kamen auch schon die ersten Fohlen auf die Welt, was natürlich immer sehr aufregend, spannend und süß ist!
Spannend war auch die Arbeit mit den Junghengsten, die später in Redefin gekört wurden. Der letzte Teil meines FÖJ waren die Kinderreitferien – 6 Wochen pferdebegeisterte Kinder. Das konnte manchmal ziemlich anstrengend sein, doch die schönen Momente haben zum Glück überwogen. Zum Teil auch dank Marie, die zu der Zeit ein Praktikum bei uns angefangen hat und auch dank Nati, die für mich beide zu sehr guten Freundinnen geworden sind. Wir hatten uns zusammen viel um die Pferde gekümmert, während Josi eher auf die Kinder aufgepasst hat und hatten zahlreiche schöne Ausritte über die Stoppelfelder.
Wie man sieht, gab es über das Jahr verteilt viele schöne Momente, an die ich mich immer wieder gerne zurückerinnere. Deshalb ein großes Dankeschön an alle, die das Jahr für mich so unvergesslich gemacht haben! Ich komme immer wieder gerne auf den Hof zurück und vermisse Euch und die Pferde manchmal schon sehr. Aber ich weiß, dass ich immer willkommen bin und bin deshalb in Gedanken schon wieder beim nächsten Besuch…..
Vielen vielen Dank!