Rica Zschorsch – August bis Oktober 2014

Am 1. August machte ich mich auf meine Reise quer durch Deutschland. Nach meiner 10stündigen Zugfahrt wurde ich am Bahnhof in Stralsund bereits von Josi erwartet. Nachdem die erste Erschöpfung überwunden war wurde ich in den Hofalltag eingeführt und in meine zukünftigen Aufgaben eingearbeitet. Hierzu gehörten das tägliche Füttern der Pferde am Hof und die Kontrolle der Herden außerhalb.

Am dritten Tag begann die Kinderferienwoche. Eines der vielen Highlights meiner Zeit. Mit viel Spaß und Kreativität wurden die Kinder unterhalten und gefördert. Neben den Reitstunden, an denen ich ab der ersten Woche teilnehmen durfte, stand auch gemeinsames Essen, Singen und Theoriestunden auf dem Tagesplan.

Schnell war ich mit meinen täglichen Aufgaben vertraut und lernte nach und nach alle Mitglieder des Teams kennen, welches eher einer großen Familie gleicht. Ich fühlte mich nach kurzer Zeit integriert und durfte verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen. Dazu gehörten unter anderem die Behandlung verletzter oder erkrankter Pferde, sowie die Betreuung der Jungpferde obwohl sich Josi zu dieser Zeit auf dem IPZV Trainer B Lehrgang befand.

Langweilig wurde das Hof Leben nie. Neben der Versorgung der Herden mit Wasser und Futter sowie den Gesundheitskontrollen, standen große Ereignisse wie das Umtreiben der Jungpferde und die diesjährige Fohlenschau an. Hierbei war es mir möglich einen Einblick in den Alltag des Betriebs zu bekommen und auch über die Haltung und Behandlung von erkrankten Islandpferden viel zu lernen.

Am gemeinsamen Mittagstisch konnten aufgekommene Probleme besprochen, wobei für jede Situation ein Ansprechpartner zur Stelle war und ich Hilfe und Rat bekam, oder einfach nur nett geplaudert werden.

Da Islandpferde seit einigen Jahren mein Leben begleiten war ich natürlich sehr gespannt auf die Reitpferde am Hof und besonders auf den Ablauf der Jungpferde Ausbildung. Bereits von Anfang an durfte ich miterleben wie in den verschiedenen Phasen der Ausbildung mit den Tieren umgegangen wird. Nach einigen Tagen durfte ich dann auch schon das erste mal eines der Jungtiere reiten und war begeistert.

Im weiteren Verlauf kam ich täglich mehrmals dazu verschiedenste Pferde zu reiten, teilweise während den Reitstunden, nach einiger Zeit jedoch auch komplett selbständig, was mir jeden Tag aufs Neue große Freude bereitete. Hierbei konnte und durfte ich unglaublich viel Lernen und erleben. Ob auf der Töltbahn, der Halle oder im Gelände. Auch die Bodenarbeit und die damit verbundene Schulung der Körpersprache kam nicht zu kurz. Zum Abschluss meiner Praktikumszeit durfte ich sogar, mit einem 5 jährigen Wallach, an einem Tagesritt teilnehmen.

Doch auch Freizeitaktivitäten kamen neben der Arbeit auf dem Hof nicht zu kurz. Gemeinsames  Kochen und zusammen sitzen, Karaoke oder Feiern in Stralsund. Allein fühlte man sich nie und hatte auch abseits der Arbeit viel Spaß!

Insgesamt waren die drei Monate eine wahnsinnig tolle Erfahrung und eine lehrreiche Zeit. Der Umgang mit Pferd und Mensch auf dem Hof der Familie Waydbrink ist außergewöhnlich gut und einfühlsam. Ob es um die Ausbildung der Pferde oder die Integration der neuen Praktikanten geht. Man fühlt sich direkt wohl da auf jeden und jede geachtet und Rücksicht genommen wird. Ich werde immer gerne an meine Zeit und all die netten Menschen in Viersdorf zurück denken!

Vielen Dank für Alles!